Auswertung der Schülerumfrage über das Comenius-Projekt
Bei unserer Umfrage in den 11. Klassen über das Comenius Projekt könnte man Parallelen zur 2.Pisa-Studie ziehen. In Geographie, Leseverständnis und Allgemeinwissen kamen bei der Auswertung der insgesamt 45 Fragebögen doch teils sehr verwunderliche Tatsachen zum Vorschein.
Aber nun zur Umfrage im Einzelnen: Schon nach der ersten Frage konnte man feststellen, dass für viele Schüler Comenius eine Fremdwort ist. Selbst Schüler, die am Projekt teilnehmen, wussten nicht einmal, dass das Comenuis-Projekt von der EU gefördert wird. Die meisten verbinden mit dem Comenius-Projekt ein Austauschprogramm, das zur Völkerverständigung dienen soll, was natürlich grundsätzlich richtig ist, aber nicht der Kernpunkt dieses Projektes.
Mit dem Ablauf des Projektes sind einige zwar vertraut, jedoch fehlen den meisten detaillierte Infos z.B. über die Unterbringung und das Thema des Projektes.
Erschreckend kann man die Kenntnisse der Schüler in Geographie nennen. Einige scheiterten schon, daran San Sebastian, Spanien zuzuordnen. Die genaue Lage San Sebastians zu beschreiben, gelang nicht einmal die Hälfte. Detaillierte Infos über San Sebastian brachten die wenigsten. Aber immerhin gab es welche, die San Sebastian mit dem Baskenland und dem ETA-Terror verbinden konnten.
Gute Ideen gab es beim „Wozu und Warum“ des Comenius-Projektes. Die meisten nannten Dinge wie Sprachkenntnisse verbessern, Kommunikation in Europa erleichtern, Vorurteile abbauen oder auch toleranter werden. Einige wenige, die überhaupt wussten, dass das Comenius Projekt, etwas mit Kunst zu tun hat, glauben auch durch das Projekt, mehr über spanische Kunst und Architektur zu lernen.
Natürlich steht für die meisten der Spaß im Vordergrund, doch sind viele auch daran interessiert für ihr Leben etwas zu lernen und einige hoffen auch, Freundschaften fürs Leben zu finden.
Interessante Vorschläge gab es dazu, wie man denn den Unterrichtsstoff nachholen könnte. Die meisten wollen sich nach dem Projekt den Unterrichtsstoff durch Eigeninitiative nacharbeiten. Einige zeigen auch guten Willen und wollen Hausaufgaben während des Projektes in Spanien machen. Ob ihnen dafür die Zeit und Lust bleibt, bleibt dahingestellt.
Warum fördert die EU solch ein Projekt? Zum einen gab es Antworten wie: Damit auch sozial Schwächere, die Chance bekommen mitzumachen oder die EU möchte zur Völkerverständigung und damit zu einem weiteren Zusammenwachsen Europas beitragen.
Große Erwartungen haben die Schüler am Comenius-Projekt. Anscheinend scheinen die spanischen Jungs sehr beliebt zu sein, denn viele hoffen, Bekanntschaften für Leben schließen zu können. Viele möchten auch mehr über die spanische Kultur und Architektur erfahren.
Persönlich wollen die Schüler zum einen lernen, mehr Verantwortung für sich zu tragen, Spanisch schneller zu lernen. Sehr stark sind sie auch am baskischen Nightlife interessiert und daran Taktiken, zum Erobern von Spanier zu erlernen.
Bei den Bemerkungen der Schüler konnte man sehr stark erkennen, dass viele den Informationsfluss zwischen Lehrern und Schülern bemängeln. Genaue Absprachen oder Termine sind nicht bekannt. Es stört sie außerdem, dass nicht Spanier und Musiker aus dem Projekt ausgeschlossen sind.
Abschließend möchten wir vom Projektkursteam noch einige Vorschläge machen, wie wir glauben, den Informationsaustausch verbessern zu können. Zum einen wollen wir natürlich mit der überarbeiteten Homepage dazu beitragen, Übersichtlichkeit und Aktualität zu schaffen. Wir möchten aber auch die Verantwortlichen des Projektes bitten, frühzeitiger über das Projekt zu informieren. Viele fühlen sich nämlich durch eine gewisse Ungewissheit abgeschreckt, am Projekt teilzunehmen.
Zum anderen
glauben wir, dass Referate über die zu bearbeiten Themen in Spanien, zu mehr
Interesse führen würden. Auch eine Infoveranstaltung auf der frühere „Comenuis-Jahrgänge“
über ihre Erfahrungen berichten, sollte allgemein etwas mehr Klarheit bringen.
Simon Merkt